Götz Kubitschek im Atelier...

"Lasst uns Krieg führen!" - Ein Gespräch mit Götz Kubitschek über Gefühlserbschaften

Vor einem Jahr saß mir Rainer Langhans gegenüber, und wir sprachen in meinem Atelier über die Bilder der „Gefühlserbschaften“. Diese Bilder entstanden vor über 20 Jahren an der Kunstakademie Münster und verdeutlichen die vererbten Traumata aus Kriegs- und Nazizeit. Im Zuge der aktuellen Entwicklungen erfahren sie eine gesellschaftspolitische Brisanz. Rainer Langhans, der bekannteste Hippie Deutschlands und die zentrale Figur der "Neuen Rechten" - zwei unterschiedliche Sichtweisen auf ein spannungsgeladenes Thema. Daher sprach ich heute mit Götz Kubitschek - immer im Hinblick auf das eigene Erleben und den Bildern der Gefühlserbschaften - über Familie und Väter, Männer und Helden, Krieg und Frieden und vieles mehr. Das Zitat "Lasst uns Krieg führen!" stammt von Kubitschek (»In Deutschland tobt ein geistiger Bürgerkrieg«*). Ich habe es hier als Antithese verwendet.

Folgendes Zitat von Manfred Schneckenburger verdeutlicht, wie die Bilder zu verstehen sind: "Über die Bilder von Göttlicher gab es an der Kunstakademie heftigen Streit. Einzelne missverstanden sie, ohne ihre Ironie und Brüche zu sehen, als bedenkliche Annäherung an nationalsozialistische Muster. Andere erkannten dahinter die alte künstlerische Strategie der Kritik durch Affirmation und wiesen auf Anselm Kiefer und Syberberg hin. Der Ästhetikprofessor Bazon Brock fand darin einen schmalen Weg, auch heute noch Historienbilder zu malen."**

*»In Deutschland tobt ein geistiger Bürgerkrieg« - Götz Kubitschek begrüßt 160 Schüler und Studenten (https://www.youtube.com/watch?v=vpfNwxjQlIk)

** Prof. Dr. M. Schneckenburger: Patina und Propagandaklischees, in: WGZ-Bank Westdeutsche Genossenschafts-Zentralbank eG, Düsseldorf (2004). Klasse! Malerei von Meisterschülern der Klasse Kuhna / Kunstakademie Münster, S. 22. (https://nwbib.de/990133821250206441)


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